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Historie bis heute

Die Rückkehr nach Pinnow

Die Besitzer von Gut Pinnow Duckow wurden ohne Entschädigung enteignet

Mit Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurden die Besitzer von Gut Pinnow Duckow von der russischen Besatzungsmacht, die Mecklenburg und Vorpommern übernommen hatte, enteignet. Die Familie von Maltzahn musste ihr gesamtes Hab und Gut zurücklassen und in den Westen flüchten. Zu diesem Zeitpunkt war Hans Albrecht von Maltzahn gerade einmal 10 Jahre alt.

45 Jahre später – ein trostloser Anblick

Fast auf den Tag genau 45 Jahre später stand Hans Albrecht mit seinen drei Geschwistern vor seinem Elternhaus, dem Gutshaus in Pinnow. Da Hans Albrechts Vater in seinem Testament verfügt hatte, dass Hans Albrecht als ältester Sohn die Güter Pinnow und Duckow erben sollte, entschied sich Hans Albrecht von Maltzahn trotz des deprimierenden Zustandes der Bausubstanz, das Gutshaus in Pinnow wieder aufzubauen.

Die landwirtschaftlichen Flächen von Pinnow Duckow konnten gepachtet werden

Die LPG, zu der auch Pinnow und Duckow gehörten, sollte 1990 liquidiert werden. Von der Tochter ehemaliger Angestellter hörte Hans Albrecht, dass der LPG-Vorsitzende die landwirtschaftlichen Flächen beider Dörfer pachten wollte. Ihm galt es zuvorzukommen. Auf einer Versammlung konnte Hans Albrecht die Anwohner von seinem Konzept überzeugen. Der einstige LPG-Vorsitzende saß mit im Saal, beglückwünschte ihn und bot sogar Hilfe an.

Hans Albrecht erhielt die versprochene Hilfe

Als Hans Albrecht von Maltzahn 1991 von den Anwohnern und der Treuhand das Land beider Dörfer pachtete, bot der ehemalige LPG-Vorsitzende an, den Nachbarbetrieb in Zettemin zu pachten. Somit verfügte Hans Albrecht von Maltzahn über 1.700 Hektar Land, worauf er mit einem befreundeten Landwirt einen Musterbetrieb für ökologischen Anbau aufbauen wollte. Das funktionierte unter den gegebenen Möglichkeiten aber nicht.

Aller Anfang ist schwer - Hans Albrecht von Maltzahn nach der Wende vor den Trümmern seines Elternhauses

Eine schicksalsweisende Notiz

Anlässlich Hans Albrechts Konfirmation hatte ihm der Vater folgende Worte am Rande seiner Rede notiert: „Der Herr stellt uns im Leben Aufgaben und wir müssen danach streben, ihnen gerecht zu werden. Möge eine der Aufgaben die Rückkehr in die Heimat sein. Das wird Deinen ganzen Einsatz verlangen!“

Ohne Fleiß kein Preis

Cornelia von Maltzahn studierte nach Jura auch noch Landwirtschaft. Nach Bestehen von 30 Prüfungen und Diplom übernahm sie die Leitung des Maltzahnschen Betriebes. Durch den Abschluss guter Verträge hat sie den Betrieb in seiner jetzigen Größe etabliert und für zukünftige Generationen abgesichert.

Bildquellen: Axel Schmies, v. Maltzahn

Ein Berater aus dem Westen riet eindringlich ab

Deshalb bat Hans Albrecht von Maltzahn einen landwirtschaftlichen Berater aus dem Westen, ein Betriebskonzept für ihn zu erstellen. Dieser winkte nur ab : „Sie verstehen nichts von Landwirtschaft, diese Arche Noah mit Melkanlagen an unterschiedlichen Stellen, Schweinezucht mit 300 Muttersauen, Aufzucht und Mastanlagen an verschiedenen Orten, große Schafherden und Ackerpferde sind einfach zuviel. Lassen Sie die Finger davon, das schaffen Sie nie“.

Ständig und stets die Notiz des Vaters im Kopf

Der erste Verwalter war ein Milchviehbauer aus Niedersachsen. In Duckow entstand eine moderne zentrale Melkanlage und entsprechende Stallungen. Es wurden große Schlepper, Mähdrescher und Ackergerät angeschafft. In dieser Zeit lernte Hans Albrecht von Maltzahn auch seine Frau Cornelia kennen. Sie vertrat als Hamburger Anwältin eine Vielzahl ehemaliger Landbesitzer im Osten und vermittelte ihm einen Berater aus dem Holsteiner Beraterring.

Bloß schnell von der Milchviehanlage trennen

Der Berater riet nach genauer Untersuchung zum Ende der Milchviehanlage. So musste sich Hans Albrecht von Maltzahn auch von seinem damaligen Verwalter trennen, was ihm absolut nicht leicht fiel. Die Milchviehanlage wurde verkauft. Der neue Verwalter war ein junger, engagierter Landwirt, der unter Anleitung des Beraterrings in den Folgejahren einen reinen Ackerbau-Betrieb aufbaute.

Ackerbau war die richtige Entscheidung

Der Verwalter machte sich jedoch selbständig und nach einigen Jahren weniger erfolgreichem Übergang hat Familie von Maltzahn nun einen Verwalter gefunden, der sich bei ihnen eine Lebensstellung erarbeitet hat. Entscheidend in dieser kritischen Entwicklungsphase war Cornelia von Maltzahn, die zunächst ihre Kanzlei nach Neubrandenburg verlegt und aufgegeben hatte und nach einem weiteren Studium – der Landwirtschaft – heute den ganzen Betrieb leitet.